Chronik der Freiwilligen
Feuerwehr Büchelkühn 1919 bis 2012 Mehr als 135 Jahre Brandschutz
in Büchelkühn |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das
offizielle Gründungsdatum der Büchelkühner Feuerwehr ist der 5. April
1919. Aber bereits ab 1874 gab es eine Freiwillige Feuerwehr, eine
Gemeinschaftswehr der Orte Dachelhofen und Büchelkühn. An Johanni 1874 wurde die gemeinsame Feuerwehr beim Wirt in Büchelkühn ins
Leben gerufen. Der Grund für die Gemeinschaftswehr war darin zu sehen,
dass Dachelhofen und Büchelkühn eine politische Gemeinde bildeten, die
sich damals den „Luxus“ nicht leisten konnte, zwei Ortsfeuerwehren
finanziell zu unterstützen und zu unterhalten. Zwanzig
Männer trafen sich zur Gründungsversammlung, davon neun aus Büchelkühn.
Interessant ist dabei die Tatsache, dass die zahlenmäßig kleinere
Gruppe aus Büchelkühn die Führungsmannschaft stellte. Es waren dies
Georg Retzer (Vorstand), Johann
Hintermeier (Hauptmann, Kommandant), Johann Meier (Kassier), Johann
Liebl, Johann Schmid und Josef Bäuml (die Spritzenmannschaft) Georg
Roidl und Peter Winkler (die Steiger). Bereits
1876 kamen aus Büchelkühn fünf weitere Mitglieder hinzu. Aus der
steigenden Mitgliederzahl konnte ein großes Interesse an der
Gemeinschaftsaufgabe der Wehr abgeleitet werden. Ein Großbrand vor der
Jahrhundertwende, vier Stadel samt Vorräten wurden ein Raub der
Flammen, zeigte die Problematik, in Büchelkühn keine eigene
Feuerwehrspritze zu haben. Zu umständlich und zu lange dauerte es, bis
die Spritze von Dachelhofen nach Büchelkühn kam. Das
Bezirksamt drängte im Jahr 1901 die Gemeinde, für die Ortschaft Büchelkühn
eine eigene „Löschmaschine“ anzuschaffen. Wann genau die
Feuerwehrspritze angeschafft wurde, kann heute nicht mehr festgestellt
werden.
Tatsache
ist, dass im Jahr 1904 ein Feuerwehrhaus errichtet wurde, um die Saug-
und Druckspritze unterzubringen. Nachdem nun in Büchelkühn und in Dachelhofen eine Ausrüstung vorhanden war, kam es zur Trennung der Gemeinschaftsfeuerwehr. In welchem Jahr die Trennung vollzogen wurde, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Am
5. April des Jahres 1919 wurde die Freiwillige Feuerwehr Büchelkühn
gegründet. Dreißig interessierte Büchelkühner ließen sich das
Mitgliederverzeichnis aufnehmen. Als Führungskräfte wurden Georg
Krempl (Vorstand) und Georg Winkler (Kommandant) bestellt. Sie
verwalteten in Personalunion auch die Kassengeschäfte und die Schriftführung.
Bis
zum Ausbruch des 2. Weltkrieges gab es unter den 1. Vorstand Josef Kick
und Kommandanten Josef Bäuml ein geordnetes und geregeltes
Vereinsleben, wie in den früheren
Chroniken nachzulesen ist. Einen
tiefen Einschnitt bescherte der 2. Weltkrieg. Fünfzehn junge Männer
mussten auf den Kriegsschauplätzen ihr Leben lassen. Diese fehlten nach
Kriegsende zum Wiederaufbau der Wehr. Nur langsam kam in der
Nachkriegszeit auch das Feuerwehrleben in Büchelkühn wieder in
Schwung. Die Ära Josef Eimer von 1951 bis 1971
In
seine Amtszeit fiel der Bau eines neuen Gerätehauses mit Schlauchturm
(1953), der Ankauf von Uniformen, die Einführung der Sterbekasse und
die Aufstellung einer ständigen Fahnenträgergruppe. Im Jahr 1956 wurde
eine neuen Tragekraftspritze 8/8 beschafft. Nach
internen Querellen wurde 1961 die Führungsriege umbesetzt. Josef Eimer
übernahm die Position des 1. Vorsitzenden, sein Schwiegersohn Karl
Haberl wurde 1. Kommandant und August Gratzl wurde Schriftführer. Die
Aktivitäten wurden nun kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 1961 erfolgte die Errichtung eines neuen, größeren Gerätehauses, damit 1964 das erste Löschfahrzeug ein TSF untergebracht werden konnte.
Ferner
wurde eine fahrbare Steigleiter angekauft und die Ausbildung der ersten
Löschgruppen mit dem Erwerb des Leistungsabzeichens forciert.
Auch eine neue Fahne wurde angeschafft und am 6. Juni 1966
geweiht. 1969 feierte die Wehr in kleineren Rahmen ihr 50-jähriges
Vereinsjubiläum. Der
Ära Josef Eimer folgte die Ära Günter Leberle. Die Ära Günter Leberle 1971 bis 1992Aus
gesundheitlichen Gründen musste sich Josef Eimer vom aktiven
Feuerwehrgeschehen zurückziehen. In seine Fußstapfen trat Günter
Leberle. Ihm lag der praktische Feuerwehrdienst sehr am Herzen. Zunächst
war Günter Leberle bis 1976 der 2. Kommandant. Von 1976 bis 1992 hielt
er als 1. Kommandant die Geschicke der Wehr in der Hand. Ab 1982 wurde
er Kreisbrandmeister für das Stadtgebiet mit dem Sachgebiet
„Funkwesen“. Die
Ausrüstung der Wehr wurde durch den Ankauf einer neuen Heusonden ergänzt,
da die alte bei einem überhitzten Heustock beschädigt wurde. Bei Übungen
hatte sich herausgestellt, dass die Wasserversorgung unzureichend ist.
Aus diesem Grund wurde an der Naab ein großes Wasserbassin angelegt. Einführung schwerer Atemschutz - neues LF 8 Der Ford Transit hatte nach 15 Jahren ausgedient. Die Wehr erhielt 1977
ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, um den gestiegenen Anforderungen des
modernen Brand- und Katastrophenschutzes gerecht zu werden. Zeitgleich
wurde auch der Atemschutz in Büchelkühn eingeführt.
Der
Ausbildungsstand mit 47 Leistungsgruppen der verschiedenen Kategorien,
die Aufstellung von Atemschutzgruppen, die Truppmannausbildung die in Büchelkühn
durchgeführt wurde, die Brandschutzerziehung der 3. Schulklassen und
schließlich die Anbindung an die stille Alarmierung waren weitere
Meilenschritte in der Zeit von Günter Leberle.
Großes Augenmerk legte Kommandant Leberle aber auch auf den Feuerwehrnachwuchs.
Eine eigene Jugendfeuerwehr wurde in Leben gerufen, bei der das
Interesse für den Feuerwehrdienst geweckt und gefördert wurde. Der hohe Ausbildungsstand der Büchelkühner Wehr wurde auch von der Stadt anerkannt und gewürdigt. In Jahr 1986 erhielt die Wehr durch einen Ringtausch ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS und ein TSF neueren Datums überstellt.
Jahrhunderthochwasser in Büchelkühn Im
März 1988 wurde Büchelkühn von einem Jahrhunderthochwasser betroffen.
Zu seinem Nachfolger als 1. Kommandant wurde Erich Eimer gewählt. Die Zeit des Ehrenvorstandes Peter Schindler 1991 bis 2007 und des Kommandanten Erich Eimer 1991 bis 2003Drei Tage feierte die Wehr im August 1994 ihr 75-jähriges Bestehen mit dem Patenverein der Freiwilligen Feuerwehr Schwandorf.
Beschaffung eines Mehrzweckbootes Wegen der zahlreichen weiteren
Hochwassereinsätze schaffte sich die Wehr im Jahr 1996 aus Eigenmitteln
ein Aluboot mit einem 25 PS Außenbordmotor an.
Erweiterung des Feuerwehrhauses Im
Jahr 1998 zahlte sich die Beharrlichkeit der Feuerwehrfeuerführung der
FFW Büchelkühn aus. Die Stadt Schwandorf gab „grünes Licht“
für den Umbau des bestehenden Feuerwehrgerätehauses und den Anbau
einer Garage für das LF 16 TS. Nach über 2-jähriger Bauzeit verbunden mit einer großen Eigenleistung der Wehrmänner konnte das Gebäude im Jahr 2000 feierlich eingeweiht werden.
Die
Wehr verfügt heute ein sehr funktionelles Gerätehaus, dass den
Vorschriften entspricht und zugleich ein kleines Schmuckstück im
Ortsteil ist. Im Jahr 2003 folgte auf Erich Eimer Manfred Lehmer als 1. Kommandant. Der bisherige 1. Vorstand Peter Schindler trat im Jahr 2007 nach einer Amtszeit von 16 Jahren nicht mehr für dieses Amt an. In der damaligen Jahreshauptversammlung wurde Reinhard Danzer zum 1. Vorstand gewählt. Dieses Amt übt er bis heute aus. Aufgrund seiner großen Verdienste wurde Peter Schindler zum Ehrenvorstand ernannt.
Die neuere Geschichte
Im Mai 2009 konnte die FFW Büchelkühn im Rahmen des Florianstages der Feuerwehren der Stadt Schwandorf zusammen mit den Schwandorfer Feuerwehren und den Ortsvereinen das 90jährige Gründungsfest in angemessenem Rahmen feiern. Bei
den letzten Neuwahl im Januar 2010 wurden die derzeit amtierenden
Kommandanten Jürgen Steger als 1. Kommandant und Manfred Lehmer als 2.
Kommandant gewählt.
Fahrzeugbeschaffung 2012 Ein
Meilenstein in der jüngsten Geschichte der Feuerwehr war die
Neubeschaffung eines LF 10/6 im November 2012, welches das 30 Jahre alte
LF 16 TS ersetzt hat. Aktuell ist die Feuerwehr mit dem im Jahre 2012 neu beschafften LF 10/6, einem TSF Baujahr 1983 und einem Mehrzweckmotorboot Baujahr 1995 gut ausgestattet.
|